Die Playoffs der BARMER 2. Basketball Bundesliga biegen auf die Zielgerade ein – mit vier Teams, die unterschiedlicher kaum auftreten könnten. Während Science City Jena als souveräner Hauptrundensieger mit breiter Brust ins Halbfinale einzieht, überraschten andere wie Gießen und Hagen mit beeindruckenden Auftritten. Nun geht es um alles: Der Einzug ins Finale – und ein möglicher Aufstieg in die erste Liga.
Science City Jena vs. GIESSEN 46ers: Der Favorit gegen den Herausforderer
Science City Jena hat bislang kaum Zweifel daran gelassen, dass sie in diesem Jahr ganz nach oben wollen. Das Team von Coach Björn Harmsen dominierte die Viertelfinalserie gegen Bochum nach Belieben. Drei klare Siege, ein Punkteschnitt von 98 pro Spiel und Top-Wurfquoten lassen die Thüringer aktuell wie die Mannschaft der Stunde wirken. Vor allem Flügelspieler Robin Christen ist in Bestform und trifft seine Dreier mit beeindruckenden 62,5 %.
Dank des frühen Weiterkommens hatte Jena zudem fast anderthalb Wochen Zeit zur Regeneration – ein Vorteil, den man gegen die GIESSEN 46ers sicher nutzen will. Die Hessen wiederum haben sich mit einer starken Leistung gegen Bremerhaven in die Runde der letzten vier gekämpft. Besonders bemerkenswert: Trotz verlorenem Heimvorteil schlug man den Favoriten in vier Spielen – auch dank diszipliniertem Spiel und nur 8,8 Ballverlusten pro Partie.
Ein Selbstläufer wird es für Jena trotzdem nicht. Die beiden Hauptrundenspiele gingen zwar an die Thüringer – besonders das 21-Punkte-Heimspiel war deutlich –, doch Gießen hat sich als unangenehmer Gegner erwiesen, der auch auswärts für Überraschungen sorgen kann.
VET-CONCEPT Gladiators Trier vs. Phoenix Hagen: Offensivpower trifft auf Playoff-Routine
Die zweite Halbfinalserie ist ein echtes Duell auf Augenhöhe. Trier geht zwar als Tabellenzweiter mit Heimvorteil ins Rennen, doch Hagen hat bereits in Runde eins bewiesen, wie nervenstark man in Drucksituationen sein kann. Im alles entscheidenden Spiel fünf gewann das Team von Trainer Chris Harris in Crailsheim – der erste Auswärtssieg dort seit über zehn Jahren.
Zentraler Erfolgsfaktor ist Playmaker Sincere Carry, der aktuell mit 21,6 Punkten pro Spiel der Topscorer aller Halbfinalteams ist. Überraschend stark agiert auch Bjarne Kraushaar, der in der Postseason eine bemerkenswerte Dreierquote von 52,9 % auflegt.
Trier wiederum präsentierte sich offensiv äußerst variabel: In drei der vier Viertelfinalspiele gegen Tübingen knackten die Gladiatoren die 100-Punkte-Marke. Topscorer Behnam Yakhchali glänzte beim entscheidenden vierten Sieg mit 29 Zählern. Überraschend: Nicht ein Center, sondern Flügelspieler Marco Hollersbacher ist mit 9,5 Rebounds pro Spiel Triers stärkster Brettspieler – und trifft nun ausgerechnet auf seinen Heimatverein.
Ein Blick zurück: In der Hauptrunde gewann jeweils das Auswärtsteam. Ob das ein Omen für die kommenden Begegnungen ist?
Vier Teams, ein Ziel: Finale
Mit Science City Jena gibt es einen klaren Titelfavoriten, doch die Konkurrenz hat mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie bereit ist, über sich hinauszuwachsen. Ob nun Hagen und Gießen erneut überraschen oder sich Trier und Jena durchsetzen – in beiden Serien sind enge Spiele und jede Menge Drama vorprogrammiert.
Ab Samstag heißt es: Alles oder nichts. Wer macht den entscheidenden Schritt in Richtung Aufstieg? Die Antworten liefert das Halbfinale.